Dokumente und Akten verpacken – Die Geschichte der Verpackung

Jasmin Taher

Wie hat man früher wichtige Dokumente, Akten und Bücher verpackt, bevor es Standard-Verpackungen aus Karton, Umzugsboxen und Schnellaufrichteboxen sowie Verpackungszubehör wie Klebebänder, Styropor, Luftpolster- und Schaumfolien gab?

Ich habe mir Gedanken gemacht, welches die ersten Verpackungen für Dokumente waren, die mir einfallen.

Historische Verpackungen

Antike um 1200 v. Chr.:

Zuerst kam mir die Bundeslade in den Sinn. Diese Verpackung, von der im Alten Testament geschrieben steht und in der die beiden Steintafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt wurden. Historisch gesehen, entstand diese «Verpackung» ungefähr im 12. Jahrhundert v. Chr. (zu der Zeit als der historische Mose lebte). Sie war eine Truhe aus Akazienholz, ca. 130 cm lang, 80 cm breit und 80 cm hoch (Details siehe 2. Mose 25,10-20). Diese Lade war aufwendig hergestellt, hatte jedoch bereits damals die gleichen Aufgaben wie die heutigen Kartons und Verpackungsmaterialien. Sie diente dem sicheren Transport und dem Schutz des darin befindlichen wertvollen Guts.

Geschichte der Verpackung: Ein Überblick

Antike um 250 v. Chr. – 40 n. Chr.:

Als nächstes erinnerte ich mich an die Qumranrollen. Diese antiken Schriftrollen wurden in Höhlen nahe dem Westufer des Toten Meeres gefunden. Die 850 Rollen, hergestellt aus dünnem Pergament, Papyrus und eine sogar aus Kupferblech, enthielten hebräische Bibeltexte. Niedergeschrieben wurden die Texte von Schreibern zwischen den Jahren 250 v. Chr. und 40 n. Chr. Unter den Qumranrollen sind auch die ältesten handgeschriebenen Bibeltexte, die bislang gefunden wurden. Diese wertvollen Dokumente waren in Tonkrügen gelagert worden, in denen sie über zwei Jahrtausende überdauern konnten.

Verpackung im Mittelalter:

Eine gängige Transportverpackung im Mittelalter für kostbare Waren wie Bücher, Dokumente, Stoffe und Waffen waren Fässer. Als wasserdichte Verpackung, vor allem wichtig, wenn Güter per Seefracht transportiert werden sollten, wurden Holztonnen verwendet, die mit Pech wasserdicht gemacht wurden. Da Truhen, Holzkisten und Fässer vergleichsweise kostbar waren und aufwendig hergestellt werden mussten, wurden Waren alternativ in Leinwand oder Wolldecken eingeschlagen. Dies erfolgte von extra spezialisierten Ballenbindern, die das Transportgut kunstgerecht zu grossen Ballen schnürten.

Wie einfach wäre es gewesen, wenn man die Bücher, Dokumente und Akten einfach in einen faltbaren Karton oder eine Schachtel hätte stecken können?

Kartons für Schutz, Lagerung und Logistik

Heutzutage gibt es zahlreiche bequeme Verpackungslösungen in allen erdenklichen Grössen und in diversen Qualitäten und Ausführungen für die unterschiedlichsten Anwendungen. Es existieren sowohl spezielle Archivschachteln fürs sichere und saubere Verstauen und Lagern von Ordnern oder Magazinen. Es gibt Kartonschachteln mit Blitzboden, teilweise sogar mit besonderen Höhenrillungen. So kann die Kartonhöhe beim Spedieren individuell an die Waren angepasst werden. Für den Ordnerversand werden spezielle Ordnerverpackungen angeboten, mit denen Ordner blitzschnell versandfertig gemacht werden können. In stabilen Umzugskartons oder Zügelboxen, Bücher- oder Ordnerkartons sowie Archivschachteln können Mappen, Ordner, Akten, Dokumente und sonstige Utensilien für den Umzug, Transport aber auch zur Lagerung aufbewahrt werden. Zum Transportschutz gibt es Papier- und Papp-Polster, Schaum- und Luftpolsterfolien und Kantenschutz. Und zum sicheren Verschliessen gibt es Pack- und Klebebänder aus Papier oder Kunststoff, Umreifungsbänder aus Plastik oder Stahl, Heftgeräte und sogar spezielle Kartonverschliessmaschinen.

So kann heute ein jeder von uns Waren und Güter gut und sicher verpacken wie es im Mittelalter nur die professionellen Ballenbinder konnten.

Quellenangaben:

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