Ja muss das denn sein? Mit grosser Mühe lässt sich Schicht um Schicht das Steak, das Müsli, die Praline aus dem Verpackungswahnsinn befreien. Suggeriert aufwändige Lebensmittelverpackung wirklich Sauberkeit, Sicherheit und Frische oder nervt sie einfach nur?
Fakt ist, eine Lebensmittelverpackung, die sich nur schwerlich öffnen lässt, regt uns auf.
Fehlende Verpackung hingegen lässt Zweifel an der Qualität, an der Frische, am Schutz des Produktes aufkommen. Die Frage stellt sich also auf Produzentenseite: Wie viel Verpackung ist angebracht?
Etwas ganz besonderes, nur für dich!
Die Gegengeschichte zur einleitenden Anekdote ist schnell erzählt: Millionenfach erfreuen sich stolze Besitzerinnen und Besitzer eines Apple-Produkts der eleganten Verpackung in «California White», der sie feierlich ihr iPhone 6, ihr MacBook Air oder iPad entnehmen. Hier ist alles in sich stimmig: Design, Message, Produkt, Verpackung – alles spricht dieselbe Sprache, alles singt: Du hast dir hier etwas ganz besonderes geleistet! Das wird dich glücklich machen und deinem Leben Stil und Eleganz verleihen!
Verpackung als unverzichtbarer Imageförderer oder überflüssige Umweltbelastung?
Was also nun? Muss die Verpackungsflut wirklich sein? Ist sie unverzichtbarer Imageförderer oder nervtötende Umweltbelastung? Was wäre, wenn wir das neuste iPhone statt in edler Verpackung wie den Kopfsalat aus dem Regal nehmen würden? Können Lebensmittelverpackungen Vorbild sein für andere Produkte? Sinnvoll wäre es und ein wesentlicher Beitrag zu einer Reduzierung der Umweltbelastung; gleichwohl aber ein Verzicht auf Bequemlichkeit.
Verpackungen suggerieren eine Beziehung zwischen Produkt und Konsumenten
iPhones Kopfsalaten gleich im Regal ohne Verpackung? Schwer vorzustellen ist das deshalb, weil wir ein so edles Produkt gerne individuell verpackt haben: Das ist mein Exemplar, ich entnehme das noch jungfräuliche Gerät höchstpersönlich und in einem regelrecht feierlichen Akt der Verpackung, die zuvor noch niemand geöffnet hat. Verpackung vermittelt also Einzigartigkeit, sie suggeriert ein individuelles Verhältnis zwischen Produkt und Konsumenten.
Dennoch können Lebensmittelverpackungen Anstoss dafür sein, die Produkteverpackungen auf das Wesentliche, das Notwendige zu reduzieren. Sie können dazu inspirieren, der Umwelt Sorge zu tragen. Und sie schonen die Nerven der Konsumenten.
Das Thema Lebensmittelverpackungen auf thema-Verpackung.ch
© Thema-Verpackung.ch – 08.10.2014 – überarbeitet 25.1.2022/ar
Autor und redaktionelle Leitung
Andreas Räber ist seit über 40 Jahren im Verkauf, Marketing und Coaching tätig. Er hat die Ausbildung zum Lebensmittelverkäufer, Marketingplaner bis hin zum Filialeiter bei einem grossen Detailhandelsunternehmen in der Schweiz sehr erfolgreich abgeschlossen. Er teilt sein umfangreiches Wissen auf verschiedenen Plattformen im Web rund um Verkauf, Marketing, Verkaufsförderung und Verpackungen. Er war acht Jahre Verlagsleiter in einem CD-, Kassetten-, und Videoverlag und ist darum mit dem Thema Verpackung bestens vertraut.
Weitere Themen im Verpackungs-Blog in Stichworten
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