Kunststoffverpackungen: praktisch, hochfunktional, doch noch zu wenig nachhaltig

Andreas Räber

Kunststoffverpackungen begegnen wir mehr, als wir es uns bewusst sind. Täglich. Von morgens bis abends. Beim Joghurt zum Frühstück, den Druckerpatronen im Büro und der Zahnpasta vor dem Schlafengehen. Moderne Kunststoff-Verpackungen sind praktisch, hoch funktional und können in allen Grössen und Formen produziert werden, je nach Umfang, Beschaffenheit und «Bedürfnis» eines Produkts. Praktisch klingt gut. Wären da nicht diese Inhaltsstoffe wie beispielsweise Phthalate oder Bisphenole. Diese lassen sich nicht wegdiskutieren. Die gute Nachricht: Auch die Verpackungsindustrie arbeitet an Lösungen.

Die Themen im Überblick:

Kunststoffverpackungen für Lebensmittel
Kunststoffverpackungen für Lebensmittel

 

So praktisch: Kunststoff-Verpackungen für Lebensmittel

Kunststoff-Verpackungen: ideal für Lebensmittel

Eine grosse Aufmerksamkeit bekommen Lebensmittelverpackungen, vor allem in Sachen Hygiene. Alles muss sehr sauber zu und hergehen, damit nichts kontaminiert wird und Frischprodukte auch wirklich frisch bleiben. Auf dem Camembert soll schliesslich nicht noch etwas anderes wachsen.

Wichtig sind auch

  • Sterilisations- und Siegelfähigkeit,
  • Mikrowellentauglichkeit,
  • Anwenderfreundlichkeit,
  • Transport,
  • Preis und
  • Ökobilanz.

Der Wert eines Produkts wird oft über die Verpackung definiert

Auch beim Einkaufen entscheidet oft der erste Eindruck. Wir Menschen funktionieren so. Ein Biskuit in einer aufwändigen Verpackung scheint automatisch von besserer Qualität zu sein als eines in einer einfachen Cellophanhülle. Es gibt jedoch auch Anbieter, die für preisbewusste Produkte explizit einfachere Verpackungen wählen, die die Qualität des Inhalts keineswegs schmälern.

Nicht nur bei den Produkten lohnt es sich hinzusehen. Auch bei den Verpackungen!

Wiederverwendbar: Was einmal war, kommt wieder auf

Ein paar Generationen vor uns haben die Menschen mit natürlichen und wiederverwendbaren Verpackungen gearbeitet: Töpferwaren, Körben, Glas, Stoff, Leder, Papier. Das ist heute anders. Ist die Ware ausgepackt, wird die Verpackung entsorgt. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Der nächste Liter Milch, die nächste Flüssigseife sind schliesslich wieder neu verpackt.

Die grossen Müllberge haben lange kaum jemanden gestört. Auch das ist heute anders. Viele Menschen wollen beispielsweise etwas gegen die immensen Mengen an Mikroplastik in der Natur tun.

Umweltschutz und Kunststoff passen irgendwie nicht zusammen. Oder doch?

Kunststoffverpackungen können auch mehr oder weniger nachhaltig sein. Auch sie lassen sich aus nachwachsenden Ressourcen oder aus Recyclingmaterial herstellen.

Achtung Verträglichkeit für Konsumenten

Ein weiterer Aspekt in Sachen Kunststoffverpackungen ist die Verträglichkeit für Konsumenten. In seinem Artikel «Weltweiter Rückgang bei Geburten ist laut Forschern unumkehrbar – woran das liegt» vom 16.04.2024 schreibt der Tagesanzeiger zu möglichen Gründen. Im Verdacht dafür stehen beispielsweise Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate, welche die Beweglichkeit von Spermien beeinträchtigen können. Man findet sie in Kosmetika, Kinderspielzeug, Plastikflaschen und vielen weiteren Konsumgütern. Verpackungen aus Kunststoff sind aus unserem Leben nicht so schnell wegzudenken, geschweige denn zu ersetzen. Zu umfangreich sind die Vorteile auch im Lebensmittelbereich.

Gesucht sind darum Lösungen, die

  • nachhaltig sind und
  • Konsumenten so gut wie möglich schützen.

Die Bachmann Gruppe macht es vor

Die Bachmann Gruppe, langjährig erfahrener Hersteller von Kunststoffverpackungen (auch für Lebensmittel) in Hochdorf, will mit ihrer Vision «Circular by 2025» eine nachhaltige Zukunft schaffen. Bis 2025 sollen darum Verpackungsprodukte zu 100 % aus rezyklierten oder rezyklierbaren Materialien bestehen.

Damit will Bachmann nach eigenen Angaben eine zirkuläre Wirtschaft schaffen. Diese ist entscheidend für die Reduktion des ökologischen Fussabdrucks. Das Unternehmen treibt Innovationen voran und sucht nach Lösungen, welche die Prinzipien der Abfallvermeidung und Ressourceneffizienz in den Vordergrund stellen.

Dazu gehört auch die bewusste und optimale Kombination von Rohmaterial und Design. Mit dem Ziel, mit möglichst wenig Verpackungsgewicht zur besten Recyclingfähigkeit zu gelangen. Auch neue Materialien wie Tallöl, biorenewable Kunststoffe, Recycling-Alu, Papier, Karton, Faserguss werden geprüft und berücksichtigt.

Das sind erste Schritte in die richtige Richtung. Eine Vorbildfunktion. Wenn noch mehr Hersteller von Kunststoffverpackungen mitmachen, kann viel bewirkt und viel Abfall vermieden werden.

Bachmann nachhaltige Kunststoffverpackungen

© thema-verpackung.ch, 16.09.2024, Autoren: Tabea und Andreas Räber

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